Im Rorschacher Sandstein steckt die Geschichte von Jahrmillionen
Erdgeschichtliche Erinnerungen
Der Bodenseeraum war einst von einem flachen Meer bedeckt. Vergleichbar mit der Adria. Das schweizerische Appenzellerland war eine Küstenebene, ähnlich der Poebene. Urzeitliche Tiere durchstreiften die subtropischen Auwälder und Savannen. Die Wassermassen der «Ur-Bregenzer-Ach» und des «Ur-Rheins» ergossen sich in das tiefe Molassemeer und schufen an der Küste zwei geröllreiche Deltas. Dazwischen, in einer Bucht zwischen Staad und St. Gallen, lag ein imposanter Sandstrand (noch ohne Feriengäste). Er entstand durch den Abrieb von Gesteinen der entstehenden Alpen. Denn die Alpen begannen sich erst in jenen längst vergangenen Zeiten zu formen. Unter dem gewaltigen Schub der afrikanischen Platte wurden die Sandsteinvorkommen im Bodenseeraum schräg gestellt und angehoben.
Das war vor rund 20 Millionen Jahren, lange vor der letzten Eiszeit, lange bevor es Menschen gab. Geblieben ist uns der Stein und damit die Erinnerung an eine Zeit, in der das Meer seine erdgeschichtlichen Wellen an unsere Gestade warf. Erst seit dem 13. Jahrhundert wird der Rorschacher Sandstein abgebaut. Historische Bauwerke wie das Münster in Konstanz, Teile des Munots in Schaffhausen, die Häfen in Rorschach und Lindau und viele Bürgerhäuser in Meersburg zeugen davon. Im Zeitvergleich erscheinen wir sehr aktuell: Seit 1890 ist Bärlocher gleich Rorschacher Sandstein.
technische Eigenschaften
Raumgewicht | 2,45–2,59 |
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Porosität (absolut) | 4–8% |
Wasseraufnahme | 1–2,5% |
E-Modul | 20,0 kN/mm² |
Verschleissprüfung | 19,1 cm³/50 cm² |
Druckfestigkeit | 800–1100 kg/cm² |
Frostbeständigkeit | hoch |
Biegezugfestigkeit | 12,7 N/mm² |
Ausbruchslast Ankerdorn | 2609 N |